Der Flughafen Teneriffa Nord (spanischAeropuerto de Tenerife Norte, bis 1978 Aeropuerto Internacional de los Rodeos; englischTenerife North Airport) ist nach dem Flughafen Teneriffa Süd – Reina Sofia – der kleinere der beiden internationalen Verkehrsflughäfen der spanischen Insel Teneriffa. Das spanische Heer nutzt den Platz als Base de Los Rodeos als Stationierungsort des Batallón de Helicópteros de Canarias (BHELMA VI) seiner Heeresflieger Fuerzas Aeromóviles del Ejército de Tierra (FAMET).
Der Flughafen liegt auf einem Hochplateau etwa 10Kilometer westlich der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife im Gebiet der Gemeinde La Laguna.
Geschichte
Der Flughafen wurde im Jahr 1946 eröffnet. Im Laufe seiner Geschichte kam es, nicht zuletzt bedingt durch seine Lage, die häufig Scherwinde und dichten Nebel bedingt, zu mehreren schweren Unfällen. Hervorzuheben ist hier die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa vom 27. März 1977, die den schwersten Unglücksfall in der Geschichte der Luftfahrt ohne terroristischen Hintergrund sowie damit auch den zweitschwersten überhaupt darstellt.
Im Jahr 1978 wurde etwa 65 km entfernt bei El Médano der neue Flughafen Teneriffa Süd – Reina Sofia – eröffnet, der seither einen größeren Teil des Flugverkehrs der Insel bewältigt; dabei wurde der hiesige Flughafen von „Los Rodeos“ in „Tenerife Norte“ umbenannt. Im Jahr 2021 wurden etwa 45 Prozent des Passagierverkehrs und 94 Prozent des Frachtverkehrs der Insel in Teneriffa Nord abgewickelt.[3] Er ist zwischenzeitlich auch mit Flugleittechnik auf aktuellem technischen Stand ausgerüstet.
Flughafenanlagen
Start- und Landebahn
Der Flughafen Teneriffa Nord verfügt über eine Start- und Landebahn mit der Kennung 12/30, sie ist 3.171 Meter lang, 45 Meter breit und hat einen Belag aus Asphalt.[2][4]
Passagierterminal
Das Passagierterminal des Flughafens hat eine Kapazität von 6,5 Millionen Passagieren pro Jahr. Es ist mit 16 Flugsteigen und sechs Fluggastbrücken ausgestattet.[2]
Insgesamt werden 26 Ziele von neun Fluggesellschaften angeflogen. Es werden vor allem Inlandsziele bedient, darunter auch die anderen Kanarischen Inseln.[5][6]
Verkehrszahlen des Aeropuerto de Tenerife Norte 2000–2021[3][7]
Jahr
Fluggast- aufkommen
Luftfracht (Tonnen)
Flug- bewegungen
2021
3.840.160
11.884
54.581
2020
2.796.788
9.648
46.103
2019
5.839.638
12.596
75.388
2018
5.492.324
12.689
73.236
2017
4.706.827
13.233
61.102
2016
4.219.633
12.427
55.669
2015
3.815.316
12.819
53.260
2014
3.633.030
13.991
52.694
2013
3.524.470
13.494
49.289
2012
3.717.944
14.778
55.789
2011
4.095.103
15.745
62.604
2010
4.051.356
15.938
61.605
2009
4.054.147
18.305
62.776
2008
4.236.615
20.782
67.800
2007
4.125.131
25.169
65.843
2006
4.025.601
23.194
65.297
2005
3.754.513
22.163
60.235
2004
3.368.988
23.647
56.592
2003
2.919.087
23.842
53.718
2002
2.486.227
21.148
48.785
2001
2.511.277
21.060
49.132
2000
2.411.100
22.463
48.902
Zwischenfälle
Von 1956 bis Oktober 2019 kam es auf dem Flughafen und in seiner Umgebung zu 13 Totalverlusten von Flugzeugen. Dabei kamen 952 Menschen ums Leben.[8] Beispiele:
Am 29. September 1956 stürzte eine SNCASE Languedoc (Luftfahrzeugkennzeichen EC-AKV) der Aviaco auf einem Flug von Málaga beim Anflug nahe dem Flughafen in ein Haus. Die 38 Flugzeuginsassen überlebten, jedoch wurde eine Person am Boden getötet.[9][10]
Am 8. Februar 1965 verunglückte eine Douglas DC-7C der Scandinavian Airlines(SE-CCC) beim Start zu einem Flug nach Kopenhagen auf dem Flughafen Teneriffa-Los Rodeos. Nach dem Abheben sank die Maschine wieder zurück auf die Startbahn, weil das Fahrwerk zu früh eingefahren wurde. Das Flugzeug fing Feuer und wurde zerstört, jedoch konnten vorher alle 84 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder die Maschine verlassen.[11]
Am 5. Mai 1965 verunglückte eine Lockheed L-1049G Super Constellation der Iberia (EC-AIN) aus Madrid kommend beim Landeanflug. Nach einem missglückten Landeversuch bei schlechtem Wetter kollidierte die Maschine beim Durchstarten 50 Meter neben der Landebahn mit einem Bulldozer und zerbrach auf einem Acker, wobei 30 der 49 Menschen an Bord ums Leben kamen.[12]
Am 7. Dezember 1965 geriet eine Douglas DC-3 der Spantax(EC-ARZ) nach dem Start ins Trudeln und stürzte nahezu senkrecht ab. Alle 32 Insassen kamen ums Leben.[13]
Am 16. September 1966 musste eine von Spantax für Iberia betriebene Douglas DC-3/C-47 (EC-ACX) kurz nach dem Start wegen einer Triebwerksstörung im Meer notgewassert werden. Von den 27 Menschen an Bord konnten sich 26 aus der langsam sinkenden Maschine retten; ein Passagier weigerte sich, auszusteigen (siehe auch Iberia-Flug 261).[14]
Am 3. Dezember 1972 ereignete sich der schwerste Unfall einer Convair CV-990. Auf dem Flug nach München-Riem geriet die Spantax-Maschine EC-BZR während des Starts bei nahezu Null Sicht in etwa 90 Meter Flughöhe außer Kontrolle, überschlug sich und zerschellte schließlich am Boden. Alle 148 Passagiere, vorwiegend deutsche Urlauber, und sieben Besatzungsmitglieder starben (siehe Spantax-Flug 275).[15]
Am 27. März 1977 forderte ein Zusammenstoß zweier Boeing 747 „Jumbo Jets“ 583 Menschenleben durch die Kollision einer ohne Startfreigabe startenden Boeing 747 der KLM(PH-BUF) mit einer Pan Am-Maschine desselben Typs (N736PA), die sich noch auf der Startbahn befand. Beitragende Faktoren zur bislang schwersten Katastrophe der zivilen Luftfahrt ohne terroristische Beteiligung waren unter anderem das damalige Fehlen eines Bodenradars bei dichtem Nebel sowie der irreguläre Start der KLM-Maschine (siehe auch Flugzeugkatastrophe von Teneriffa).
Die im Februar 1978 auf Teneriffa verunglückte Boeing 707 der Sabena
Am 15. Februar 1978 setzte eine Boeing 707 der Sabena(OO-SJE) vor der Landebahn auf, wobei das Bugfahrwerk kollabierte und das Flugzeug rund 1000 Meter über die Bahn rutschte, bis es seitlich davon abkam. Drei der 196 Insassen erlitten leichtere Verletzungen. Die Maschine brannte aus.[16][17]
Am 25. April 1980 starben alle 146 Menschen an Bord, als eine aus Manchester kommende Boeing 727-46 der britischen Dan-Air(G-BDAN) beim Landeanflug auf den Flughafen Teneriffa/Los Rodeos in einen Berg geflogen wurde (CFIT, Controlled flight into terrain). Als Ursachen wurden Navigationsfehler seitens der Piloten sowie unklare Informationen seitens der Flugsicherung ermittelt. Alle 146 Insassen wurden getötet.[18]
AIP ESPAÑA.AIS.Enaire.es,abgerufen am 27.Januar 2021(englisch).
Airlines.Aena.es,abgerufen am 2.September 2022(englisch).
Destinations.Aena.es,abgerufen am 2.September 2022(englisch).
Estadísticas de tráfico aéreo.Aena.es,archiviertvomOriginalam28.Januar 2010;abgerufen am 21.Dezember 2018(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aena.es
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