Die Boeing Model 307 Stratoliner war ein viermotoriges Verkehrsflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Boeing. Sie war das erste mit einer Druckkabine ausgestattete zivile Flugzeug.
Dieser Artikel behandelt Stratoliner als Bezeichnung für das Verkehrsflugzeug von 1938. Zum vierstrahligen Transportflugzeug der USAF siehe Boeing 707 (C-137).
Der Erstflug des Prototyps mit dem Kennzeichen NX19901 fand am 31. Dezember 1938 statt.[2] Bereits am 18. März 1939 stürzte dieses Flugzeug während eines Testflugs mit dem Chefpiloten Julius Barr 100 Kilometer südlich von Seattle bei Alder ab.[3]
Die Werksbezeichnungen für das Model 307 unterschieden sich von der bisherigen Boeing-Praxis, da sowohl Präfixe als auch die üblichen Variantenzusätze als Suffix verwendet wurden. So erhielten die vier Maschinen der Pan Am die Bezeichnung S-307, oder auch PAA-307. Die fünf Flugzeuge der TWA waren SA-307B und die einzelne Hughes-Maschine wurde als SB-307B bezeichnet.[4]
Konstruktion
Die viermotorige 307 wurde in den Jahren 1938 bis 1940 auf der technischen Grundlage des Bombers B-17 Flying Fortress gebaut und bot 33Passagieren Platz.
Die Druckkabine ermöglichte das Überfliegen von Schlechtwettergebieten sowie die Nutzung größerer Flughöhen ohne Verwendung von Sauerstoffmasken.
Antrieb
Boeing verwendete vier Neunzylinder-Sternmotoren Wright GR-1820-G105A Cyclone mit je 900PS (ca.660kW) Dauerleistung und 1.000PS (ca.740kW) Startleistung.[5] Die Motoren waren mit Turboladern und Untersetzungsgetrieben für die verstellbaren Dreiblatt-Propeller von Hamilton Standard ausgerüstet.[6]
Rumpf und Leitwerke
Mit dem Model 307 baute Boeing die erste Druckkabine in Serie.[7]
Nutzung
Passagiere in der Kabine eines Pan-Am-Fluges
Lediglich zehn Stratoliner-Maschinen wurden gebaut. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte einen Einsatz dieses Flugzeugs in großem Stil. Eingesetzt wurde es bei den Fluglinien Pan Am und TWA.
Zwischenfälle
Vom Erstflug 1938 bis zum Betriebsende 2002 kam es mit Boeing 307 zu 8 Totalschäden. Bei vier davon kamen insgesamt 67 Menschen ums Leben.[8]
Am 29. Dezember 1962 wurde eine Boeing 307 der französischen Airnautic (Luftfahrzeugkennzeichen F-BELZ) auf einem Inlandsflug auf Korsika in einer Höhe von 2285 Metern gegen den 2352 Meter hohen Berg Monte Renoso geflogen, etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels. Die Maschine kam aus Bastia, als sie 45 Kilometer nordöstlich des Zielflughafens Ajaccio zerschellte. Hauptursache waren die mangelhaften und teilweise fehlenden Streckenunterlagen, die den Piloten durch die Fluggesellschaft hätten ausgehändigt werden müssen. Allerdings war auch die durch die Piloten vorgenommene zu niedrige Flughöhe beitragend. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 25 Menschen an Bord getötet, drei Besatzungsmitglieder und 22 Passagiere.[9]
Die einzige komplett erhaltene Stratoliner befindet sich im Steven-F.-Udvar-Hazy-Center in der Nähe des Washingtoner Dulles-International-Airport.[7]
Dieses Flugzeug versank beim letzten Testflug vor der geplanten Überführung nach Washington (D.C.) am 28. März 2002 nach einer Notwasserung infolge Treibstoffmangels in der Elliott Bay in Seattle, Washington.[10]
Nach der Bergung wurde die Flying Cloud nochmals in einen flugfähigen Zustand versetzt und dann zum Museum geflogen.[11]
N19904
Der Rumpf der N19904 ist als Bootskabine in Florida erhalten.[12]
Das ehemalige Privatflugzeug (The Flying Penthouse) von Howard Hughes wurde 1969 von Kenneth W. London erworben, der es zur Motoryacht umgebaut im Juli 1974 in Fort Lauderdale auf den Namen „The Londonaire“ taufte.
1981 erwarb Dave Drimmer die Yacht und nannte sie „Cosmic Muffin“ – nach einem Hausboot im Roman Where is Joe Merchant? von Jimmy Buffett.[13] Seit mindestens Februar 2017 steht der Rumpf im Florida Air Museum auf dem
Lakeland Linder International Airport.[14] (Position: 27°58′56″N, 82°1′38″W27.982222222222-82.027222222222)
Nascent Giants.(PDF)America Develops a Four-Engine Complex: Sub-Stratosphere Services in Sight: An Ambitious Programme by Boeing.In:FLIGHT, APRIL 8, 1934.Flightglobal.com,8.April 1937,S.347,abgerufen am 23.Juli 2017(englisch).
Peter M. Bowers: Boeing Aircraft since 1916, Putnam & Co., 1989, S. 230 f.
Wright Cyclone GR-1820-G105A, Radial 9 Engine.In:National Air and Space Museum.Smithsonian Institution,abgerufen am 28.April 2021(englisch):„Besides the DC-3, the Wright Cyclone GR-1820-G102 through -G109 series powered a number of aircraft, including the: Boeing 307/B […]“
Bryan R. Swopes:31 December 1938.In:This Day in Aviation.Abgerufen am 28.April 2021(englisch).
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