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Malaysia Airlines Berhad (bis 1987 Malaysian Airline System; fälschlich manchmal auch Malaysian Airlines) ist die nationale Fluggesellschaft Malaysias mit Sitz in Kuala Lumpur und Basis auf dem Flughafen Kuala Lumpur. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz oneworld.


Geschichte



Ursprungsgesellschaften


De Havilland Comet der Vorgängergesellschaft MSA
De Havilland Comet der Vorgängergesellschaft MSA

Der Ursprung der Fluggesellschaft liegt in der 1947 von Mansfield & Co. gegründeten Malayan Airways. Im Jahr 1948 beteiligte sich die britische BOAC an dem Unternehmen. In Zusammenarbeit mit Qantas wurde das internationale Liniennetz in den 1950er-Jahren erweitert. Im November 1963 erhielt das Unternehmen den Namen Malaysia Airlines. Einen Monat später stellte sie mit der De Havilland DH.106 Comet ihre ersten Düsenflugzeuge in Dienst. Nach der Unabhängigkeit Singapurs wurde sie im Dezember 1966 in Malaysia Singapore Airlines (MSA) umbenannt.[5] Ab 1968 ersetzte MSA ihre Comets durch Flugzeuge des Typs Boeing 707.


Neugründung als Malaysian Airline System


Geleaste Boeing 707-400 der MAS im Jahr 1974
Geleaste Boeing 707-400 der MAS im Jahr 1974

Im Jahr 1971 wurde Malaysia Singapore Airlines aufgeteilt, woraus im selben Jahr durch Neugründungen die beiden Fluggesellschaften Singapore Airlines und Malaysian Airline System (MAS) hervorgingen. Beide Gesellschaften kooperierten weiterhin miteinander, bis die Zusammenarbeit am 1. Oktober 1972 endete. Zunächst flog MAS mit neun Fokker F-27 und drei Britten-Norman Islander nur Ziele innerhalb Malaysias an, während Singapore Airlines die Langstreckenflüge ausführte. Ab 1974 setzte MAS erstmals eine von British Airways geleaste Boeing 707-400 auf wöchentlichen Flügen nach London ein. Kurze Zeit später folgten als weitere Ziele Amsterdam, Zürich und Frankfurt. Am 2. August 1976 wurde mit einer McDonnell Douglas DC-10-30 das erste Großraumflugzeug an die Gesellschaft ausgeliefert. Sechs Airbus A300 erweiterten ab 1979 die Flotte; die ersten zwei Boeing 747-200 folgten 1982, mit denen erstmals Ziele in den USA angesteuert wurden.

Im Jahr 1987 erhielt die Gesellschaft die heutige Bezeichnung; die Abkürzung MAS blieb und das Erscheinungsbild wurde erneuert.

Im Jahr 1992 kam München als neues Ziel in den Linienflugplan und MAS expandierte weiter. Im Jahr 1994 trafen die ersten Airbus A330 und auch die ersten McDonnell Douglas MD-11 als Ersatz für die McDonnell Douglas DC-10 ein. Im Jahr 1997 erhielt Malaysia Airlines ihre ersten Boeing 777, welche die Boeing 747-200 und DC-10 auf den Langstreckenflügen ersetzten.

Malaysia Airlines wurde – ähnlich wie andere Fluggesellschaften im asiatischen Raum – stark durch die Asienkrise Ende der 1990er-Jahre geschwächt; es kam zu Streckenstilllegungen, Flugzeuge wurden verkauft oder an die Leasinggeber zurückgegeben. Erst Anfang 2000 fing sich die Airline und setzte ihren Expansionskurs fort. Im Jahr 2005 wurde die Airline von Skytrax mit dem „5-Star-Airline Award“ ausgezeichnet und die Economy Class als weltweit Beste eingestuft.

Die Fluggesellschaft ist Mitglied der IATA und befördert jährlich rund 14 Millionen Passagiere.[6] Sie ist im FTSE Bursa Malaysia KLCI gelistet und hat mehrere Tochtergesellschaften wie zum Beispiel MAS Aerotechnologies, MASkargo Logistics, Firefly oder Malaysian Aerospace Engineering.[7] Der Staat Malaysia ist über einen Staatsfonds mit 70 Prozent an der Gesellschaft beteiligt.[8]

Am 9. August 2011 wurde ein Rahmenvertrag zur Zusammenarbeit mit der Tune Air Sdn Berhad geschlossen, welche Eigentümer der Billigfluggesellschaften AirAsia und AirAsia X ist. Diese sind zurzeit der größte Konkurrent der Malaysia Airlines. Danach sollen die Abteilungen Flugzeugeinkauf, Wartung und Schulung von MAS und den AirAsia-Fluggesellschaften stärker miteinander kooperieren, um Kosteneinsparungen zu erzielen.

Seit 2011 fährt das Unternehmen Verluste ein. Im Jahr 2013 betrugen diese 360 Millionen Euro.

Das Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugs 370 im März 2014 kostete das Unternehmen das Vertrauen zahlreicher Kunden. Die Buchungszahlen brachen dramatisch ein und der Aktienkurs fiel auf 8 Cent.[9] Durch den Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 im Juli 2014 drohen dem Unternehmen weitere finanzielle Einbußen.[9] Rund 6000 Stellen wurden im Rahmen eines Restrukturierungsprogramms gestrichen.[10] Die verbliebenen Flugzeuge des von beiden Unglücken betroffenen Baumusters Boeing 777 wurden phasenweise bis Ende 2016 ausgeflottet und weiterverkauft.[11] Aufgrund des schlechten Jahresergebnisses 2014 wollte Malaysia Airlines alle Frachtflugzeuge sowie die sechs Airbus A380-800 verkaufen oder verleasen.[12] Letztere sollten bis Juni 2018 verkauft und durch sechs A350-900 ersetzt werden.[13][14] Der Verkauf scheiterte, so dass der Umbau der A380 für Pilgerflüge geplant ist (Stand März 2018).[15]

Am 1. Juni 2015 wurde allen 20.000 Mitarbeitern seitens des Unternehmens gekündigt. Davon wurden 14.000 eine neue Stelle bei der Nachfolgegesellschaft der Malaysia Airlines angeboten, für die ein neuer Name gesucht wurde. Die Marke Malaysia Airlines soll nicht mehr verwendet werden.[16][17] Seit dem 1. September 2015 tritt das Unternehmen als Malaysia Airlines Berhad (MAB) auf.[18]

Am 2. Juni 2016 ernannte Malaysia Airlines die deutsche Firma Aviareps zur Verkaufsrepräsentanz in 13 europäischen Märkten. Damit ist das Münchner Unternehmen für sämtliche Vertriebs- und Marketingaktivitäten von Malaysia Airlines zuständig. Von sieben deutschen Flughäfen können Passagiere Flüge mit British Airways zum einzigen europäischen Ziel von Malaysia Airlines am Flughafen London Heathrow nutzen. Darüber hinaus besteht ein Codeshare-Abkommen mit Emirates mit einem erweiterten Flugangebot über das Drehkreuz in Dubai.[19]


Flugziele


Business Class an Bord einer ehemaligen Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
Business Class an Bord einer ehemaligen Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines

Das Hauptdrehkreuz der Malaysia Airlines befindet sich am Flughafen Kuala Lumpur. Weitere Knotenpunkte befinden sich in Penang, Kuching und Kota Kinabalu. Sie fliegt hauptsächlich Ziele in Asien sowie im Mittleren Osten und Australasien an. Als einziges Ziel in Europa wird London bedient.[20]

Codesharing

Malaysia Airlines unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften[21] (oneworld-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet):


Flotte


Boeing 737-800 der Malaysia Airlines
Boeing 737-800 der Malaysia Airlines
Airbus A330-300 der Malaysia Airlines
Airbus A330-300 der Malaysia Airlines

Mit Stand Oktober 2022 besteht die Flotte der Malaysia Airlines aus 74 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10 Jahren:[22]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[23][24][25] Anmerkungen Sitzplätze[26]
(First/Business/Eco)
Airbus A330-200F 03 Frachtflugzeuge der MASkargo
Airbus A330-200 06 einer inaktiv 220 (-/42/178)
Airbus A330-300 15 zwei inaktiv; zwei in oneworld-Sonderbemalung 290 (-/27/263)
Airbus A350-900 06 geleast von ALC; Auslieferung ab dem 29. November 2017[27] 286 (4/35/247)
Boeing 737-800 44 zwei inaktiv; mit Winglets ausgestattet 160 (-/16/144)
Gesamt 74

Ehemalige Flugzeugtypen



Zwischenfälle


Die seit dem 8. März 2014 verschollene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
Die seit dem 8. März 2014 verschollene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
Die am 17. Juli 2014 abgeschossene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
Die am 17. Juli 2014 abgeschossene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines

Siehe auch




Commons: Malaysia Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Designators for Aircraft Operating Agencies, Aeronautical Authorities and Services. ICAO Doc 8585. 197. Auflage. International Civil Aviation Organization, 2021, ISBN 978-92-9265-522-8, ISSN 1014-0123.
  2. aerotelegraph.com – Großbestellung: Malaysia Airlines will bis zu 50 Boeing 737 Max, abgerufen am 28. Juli 2016.
  3. Malaysia Airlines Annual Report 2010 (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Wechselkurs vom 31. Dezember 2010
  5. Flight International vom 18. Mai 1972. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 15. August 2018; abgerufen am 7. November 2021 (englisch).
  6. chartnexus.com – About Malaysia Airlines (englisch), abgerufen am 3. September 2014.
  7. malaysiaairlines.com – Group Structure & Directory (englisch), abgerufen am 2. April 2010
  8. Der Spiegel – Nach MH17-Absturz: Malaysia Airlines steht vor dem Aus, 19. Juli 2014
  9. Der Spiegel – Nach MH17-Absturz: Malaysia Airlines bangt um Zukunft abgerufen am 21. Juli 2014
  10. finanzen.net – Angeschlagene Malaysia Airlines baut rund 6000 Stellen ab, abgerufen am 1. September 2014.
  11. Boeing 777 der Malaysia Airlines. In: planespotters.net. Abgerufen am 7. November 2021.
  12. leehamnews.com – Malaysia Airlines fleet restructuring (englisch) 30. April 2015
  13. Malaysia Airlines löst Airbus A380-Flotte bis 2018 auf. 6. Juni 2016, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  14. Malaysia Airlines behält ihre Airbus A380. In: aeroTELEGRAPH. 15. Februar 2016, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  15. Malaysia Airlines stellt A380-Linienflüge ein. In: aeroTELEGRAPH. 12. März 2018, abgerufen am 31. Oktober 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  16. Malaysia Airlines kündigt allen 20.000 Mitarbeitern. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  17. Malaysia Airlines ändert ihre Firmierung. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  18. malaysiaairlines.com – New Beginnings at Malaysia Airlines Berhad, 1. September 2015 (englisch), abgerufen am 15. Oktober 2015.
  19. airliners.de – Aviareps übernimmt Vertrieb und Marketing für Malaysia Airlines Berhad, abgerufen am 9. Juni 2016.
  20. malaysiaairlines.com – Discover (englisch), abgerufen am 4. August 2016
  21. malaysiaairlines.com – Partner Airlines (englisch), abgerufen am 4. August 2016
  22. Malaysia Airlines Fleet Details and History. In: planespotters.net. 3. Oktober 2022, abgerufen am 4. Oktober 2022 (englisch).
  23. AirbusOrders & deliveries (englisch), abgerufen am 10. September 2016
  24. BoeingOrders & Deliveries (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2018
  25. Sebastian Steinke/Ulrike Ebner: Zivilflugzeug-Bestellungen im Jahr 2017. flugrevue.de, abgerufen am 13. September 2017.
  26. malaysiaairlines.com – Seat Plans (englisch)
  27. Malaysia Airlines hat den ersten Airbus A350, abgerufen am 16. Dezember 2017
  28. Unfallbericht Fokker 50 9M-MGH, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 6. Januar 2019.
  29. Unfallbericht A330-300 9M-MKB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. Januar 2019.
  30. Reuters – Malaysia Airlines Maschine stürzt ins Meer abgerufen am 8. März 2014
  31. Search for MH370 to be most expensive in aviation history. (Nicht mehr online verfügbar.) Reuters, 7. April 2014, archiviert vom Original am 8. April 2014; abgerufen am 7. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reuters.com

На других языках


- [de] Malaysia Airlines

[en] Malaysia Airlines

Malaysia Airlines Berhad (MAB; Malay: Penerbangan Malaysia Berhad), formerly known as Malaysian Airline System (MAS; Sistem Penerbangan Malaysia), and branded as Malaysia Airlines, is the flag carrier airline of Malaysia and a member of the Oneworld airline alliance. (The MAS initials are still being kept by subsidiaries MAS Kargo and MAS Wings.) The company headquarters are at Kuala Lumpur International Airport. In August 2014, the Malaysian government's sovereign wealth fund Khazanah Nasional—which then owned 69.37% of the airline—announced its intention to purchase the remaining ownership from minority shareholders and delist the airline from Malaysia's stock exchange, thereby renationalising the airline. It operates primarily from Kuala Lumpur International Airport and from secondary hubs in Kota Kinabalu and Kuching to destinations throughout Asia, Oceania, and Europe.

[es] Malaysia Airlines

Malaysia Airlines (en malayo, Penerbangan Malaysia) (código IATA: MH; código OACI: MAS) es la principal aerolínea de Malasia.

[fr] Malaysia Airlines

Malaysia Airlines (MAS) (code AITA : MH ; code OACI : MAS) est la compagnie aérienne nationale de la Malaisie. Elle assure des vols intérieurs et internationaux sur cinq continents depuis ses plates-formes de correspondance à l'aéroport international de Kuala Lumpur et l'aéroport international de Kota Kinabalu. Elle est classée 5 étoiles par Skytrax[1]. Elle a transporté plus de 13 millions de passagers en 2011[2], et intégré l'alliance Oneworld en 2013. Le fonds d'investissement public malaisien Khazanah Nasional possède 70 % du capital de la compagnie[3]. La compagnie a connu deux catastrophes majeures en 2014, celle du vol 370 dans l'Océan Indien et celle du vol 17 en Ukraine.

[it] Malaysia Airlines

La Malaysia Airlines (MAS) (in malese: Penerbangan Malaysia) è la compagnia aerea di bandiera della Malaysia e alla quale Skytrax assegna il rating di 3 stelle.

[ru] Malaysia Airlines

Malaysia Airlines (MAS) (малайск. Sistem Penerbangan Malaysia; там. மலேசிய வான்வழி; кит. 马来西亚航空公司; MYX: 3786) — национальная государственная авиакомпания Малайзии со штаб-квартирой в Аэропорту имени султана Шах-Абдул-Азиза (Субанг, Селангор), выполняющая регулярные коммерческие перевозки по 85 пунктам назначения на шести континентах мира[1].



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