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Die Lockheed CP-140 Aurora ist ein viermotoriges, propellerangetriebenes U-Boot-Jagdflugzeug, das von der amerikanischen P-3 Orion für die kanadische Luftwaffe abgeleitet worden ist. Die Variante CP-140A trägt statt des Beinamens Aurora die Bezeichnung Arcturus.

Lockheed CP-140 Aurora

CP-140 „Aurora“ auf dem Flughafen Köln/Bonn (2015)
TypSeeaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Lockheed Corporation
Erstflug 22. März 1979
Indienststellung 1980
Stückzahl 21

Beschreibung


Die Entwicklung der CP-140 lässt sich bis in die 1970er Jahre zurückverfolgen, als die kanadische Luftwaffe einen Ersatz für die veralteten CP-107 Argus suchte. Insbesondere die steigenden Anforderungen der NATO im Bereich der U-Boot-Jagd im nordwestlichen Atlantik überforderten die CP-107. Ein geeignetes Nachfolgemuster schien die P-3C Orion von Lockheed zu sein, die auch den Vorteil besaß, dass sie bereits erprobt und umgehend verfügbar war. Das AIRCOM entschied sich für einige Anpassungen: so wählte man andere ESM-Pods an den Flügelspitzen aus und ersetzte die ASW-Systeme durch die der S-3A Viking. Dadurch, dass man nur auf vorhandene Systeme zurückgriff, konnte das Entwicklungsrisiko und somit auch die Entwicklungskosten gering gehalten werden. Der erste Prototyp, der nun den kanadischen Typencode CP-140 trug, hob schließlich am 22. März 1979 zum Jungfernflug ab. Da keinerlei ernsthafte Probleme auftraten, konnte die CP-140 bereits 1980 in Dienst gestellt werden.

Insgesamt wurden bis 1991 21 CP-140 gebaut und ausgeliefert, wobei die letzten drei Maschinen eine Besonderheit darstellen. Diese sind ohne ASW-Ausrüstung ausgeliefert worden und werden als CP-140A Arcturus bezeichnet. Dadurch können sie nicht zur U-Boot-Jagd eingesetzt werden, sondern nur zur Seeüberwachung. Da ihnen die schwere ASW-Ausrüstung fehlt, sind die Arcturus-Maschinen leichter und weisen geringere Betriebskosten auf. Deshalb werden sie vom AIRCOM häufig für Trainings- und Ausbildungseinsätze verwendet.

1998 wurde vom AIRCOM das „Aurora Incremental Modernization Project“ (AIMP) initiiert. Dieses beinhaltete primär die Modernisierung der Elektronik der Aurora-Flotte, wobei die Arcturus-Maschinen nicht berücksichtigt wurden. Nach Verzögerungen wurde AIMP vom kanadischen Parlament am 20. September 2007 vorläufig gestoppt, da man der Meinung war, dass der Ersatz durch modernere Maschinen sinnvoller wäre.[1] Der Stopp wurde aber bereits am 18. Dezember desselben Jahres vom Verteidigungsministerium wieder aufgehoben.[2] Dieses begründete die Entscheidung damit, dass die Aurora-Flotte ohne AIMP nicht über das Jahr 2020 hinaus zu betreiben wäre und 10 der 18 Maschinen umgehend strukturell verstärkt werden müssten, um Verschleißerscheinungen entgegenzuwirken. Dafür wurde letztlich das „Aurora Structural Life Extension Project“ (ASLEP) initiiert um sicherzustellen, dass die Flugzeugzellen der Auroras mindestens 15.000 Flugstunden lang halten. Unabhängig davon wurden im AIMP-Programm die Navigationssysteme und die Cockpitavionik modernisiert. Bei sechs Flugzeugen waren im 2014 auch die Arbeiten zum Ersatz der Sensoren und der Missionscomputer abgeschlossen.[3]

Trotz des AIMP- und ASLEP-Programms werden potentielle Nachfolgemuster für die CP-140 geprüft. Dazu gehören u. a. die P-8 Poseidon von Boeing und Raytheons Sentinel, die auf der Global Express XRS von Bombardier basiert.[4][5]


Technische Daten


KenngrößeDaten der CP-140 Aurora
TypSeeaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug
Besatzungmindestens 8, normalerweise 12 bis 15
Länge35,61 m
Flügelspannweite30,38 m
Flügelfläche120,77 m²
Flügelstreckung7,64
Tragflächenbelastung231 bis 533 kg/m²
Höhe10,49 m
Leermasse27.892 kg
max. Startmasse64.410 kg
Tankkapazität34.800 l
Antriebvier Allison T-56-A-14-LFE Turboprop mit je 4.910 PS
Höchstgeschwindigkeit750 km/h
Dienstgipfelhöhe10.700 m
Reichweite9.300 km

Bewaffnung




Commons: Lockheed CP-140 Aurora/CP-140A Arcturus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ottawa halts $1.6B upgrade of patrol aircraft. CBC News, 20. September 2007, abgerufen am 25. April 2011 (englisch).
  2. CP-140 Aurora Modernization. Canadian Naval Review, archiviert vom Original am 13. Januar 2009; abgerufen am 25. April 2011 (englisch).
  3. Canada’s modernized CP-140 Aurora has ‘James Bond’ properties, 20. Mai 2014
  4. Background – Aurora Alternatives – Boeing P-8A Poseidon Project. Canadian American Strategic Review, archiviert vom Original am 9. Oktober 2013; abgerufen am 25. April 2011 (englisch).
  5. Background – Aurora Alternatives – Global Express / R1 Sentinel. Canadian American Strategic Review, archiviert vom Original am 6. August 2014; abgerufen am 25. April 2011 (englisch).

На других языках


- [de] Lockheed CP-140

[en] Lockheed CP-140 Aurora

The Lockheed CP-140 Aurora is a maritime patrol aircraft operated by the Royal Canadian Air Force. The aircraft is based on the Lockheed P-3 Orion airframe, but mounts the electronics suite of the Lockheed S-3 Viking. "Aurora" refers to the Roman goddess of dawn who flies across the sky each morning ahead of the sun.[1] Aurora also refers to the Aurora Borealis, the "northern lights", that are prominent over northern Canada and the Arctic Ocean.

[fr] Lockheed CP-140 Aurora

Le Lockheed CP-140 Aurora est un avion de patrouille maritime, entré en service en 1980, et construit à 22 exemplaires pour les besoins de l'Aviation royale canadienne. Il a été conçu pour remplacer les Canadair CL-28. Sa mission principale est la lutte anti-sous-marine dans l'océan arctique. Comme le P-3 Orion, il a été conçu à partir de la cellule de l'avion de ligne Lockheed Electra, mais son électronique est différente, largement emprunté au S-3 Viking[1].



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