Der Bell OH-58 Kiowa ist ein einmotoriger leichter Aufklärungs-, Verbindungs- und Kampfhubschrauber. Er war in den 1960er Jahren von Bell für die United States Army als Aufklärungshubschrauber entwickelt und gebaut worden. Seither wurde das Basismodell stetig weiterentwickelt und bis Ende der 1990er Jahre gebaut. Die Hubschrauber der United States Army werden noch heute mit einer kampfwertgesteigerten Variante der OH-58D Kiowa Warrior als Kampfzonenaufklärer und Zielzuweisungshubschrauber verwendet.
Im Jahr 1960 schrieb die Army einen Wettbewerb zur Entwicklung eines leichten Beobachtungshubschraubers LOH (Light Observation Helicopter) aus. Alle namhaften amerikanischen Hubschrauber-Hersteller reichten Entwürfe ein. Bell Helicopter nannte seinen Prototyp OH-4/206A und kam mit diesem Modell unter die besten drei, verlor den Wettbewerb jedoch gegen den Hughes OH-6 (MD 500).
Bei Bell war man jedoch vom OH-4 so überzeugt, dass man ihn mit nur unwesentlichen Änderungen für zivile Kunden als Bell 206B JetRanger produzieren ließ.
Im Jahr 1967 kämpfte Hughes mit scheinbar unlösbaren logistischen Problemen, welche die Produktionskosten des LOH steigerten. Die Army benötigte jedoch aufgrund des sich auf seinem Höhepunkt befindlichen Vietnamkrieges dringend kostengünstige Aufklärungshubschrauber. Der LOH-Wettbewerb wurde deshalb neu ausgeschrieben und Bells Modell 206A zum Sieger erklärt. Der Hubschrauber kam umgehend in Vietnam zum Einsatz. Bis zum Kriegsende wurden über 2000 Maschinen von Bell ausgeliefert.
Der OH-58 ist ein leichter, viersitziger und ungepanzerter Beobachtungshubschrauber. Im Cockpit fungiert der rechts sitzende Pilot als Luftfahrzeugführer, wobei links dieselben Steuerelemente vorhanden sind. Die links befindlichen Steuerelemente können demontiert werden, um Platz zu schaffen. Die OH-58A/B/C sind mit einem Zweiblattrotor ausgerüstet, die Varianten D und F mit einem Vierblattrotor.
CH-136 „Kiowa“
COH-58A „Kiowa“
OH-58A „Kiowa“
OH-58B „Kiowa“
OH-58C „Kiowa“
OH-58D „Kiowa Warrior“
AH-58D „Kiowa Warrior“
Modell 406CS „Combat Scout“
OH-58F „Kiowa Warrior“
Kiowa Warrior waren zwischen 1987 und 1989 bei der Operation Prime Chance erfolgreich als Tankereskorten im persischen Golf eingesetzt und konnten auch im zweiten Golfkrieg erfolgreiche Angriffe gegen Schiffe, Raketenstellungen und andere Ziele vorweisen, ohne eigene Verluste hinnehmen zu müssen. Weitere Einsätze erfolgten im Rahmen der Peace Implementation Forces (IFOR) in Bosnien-Herzegowina.
Da es schwere Verluste im Irak zu verzeichnen gab und die zum Teil fast 40 Jahre alten Hubschrauber langsam am Ende ihrer Dienstzeit angelangt sind, wurde am 9. Dezember 2004 der Armed Reconnaissance Helicopter (ARH) ausgeschrieben. Bell Helicopter Textron beteiligte sich mit dem Bell 407, MD Helicopters hingegen mit einem modernisierten MH-6 Little Bird. Am 29. Juli 2005 gab die United States Army den Bell 407 als Gewinner der ARH-Ausschreibung bekannt. Der auf dem Bell 407 basierende Hubschrauber trug nun die Bezeichnung ARH-70A und sollte ab 2008 die alten Maschinen vom Typ Kiowa ersetzen, wobei die Anschaffung von 368 Hubschraubern geplant war. Am 16. Oktober 2008 gab das Pentagon jedoch bekannt, die Neuanschaffung des ARH-70 zu stoppen. Grund dafür waren die zu niedrigen Leistungen sowie die Überschreitung der Anschaffungskosten.[1]
EADS bietet der United States Army einen Nachfolger an, den Armed Scout 645, welcher derzeit in der Entwicklung und Demonstrationsphase ist.[2] Derweil gibt es Versuche, die vorhandenen Hubschrauber mit neuen Glascockpit-Instrumenten auszustatten; die Angebotsphase wird für 2011 erwartet.[3]
Im Mai 2014 begann die United States Army damit, die Kiowa-Flotte zu verkleinern. Die ausgemusterten Hubschrauber sollen anderen Streitkräften zum Verkauf angeboten werden.[4]
Neben den österreichischen „Kiowas“ waren die Hubschrauber auch auf einer Reihe von US-Basen in Süddeutschland wie dem Maurice Rose Army Airfield in Frankfurt-Bonames oder dem Heliport in Büdingen (beides reine OH-58 Verbände) sowie auf der CFB Lahr stationiert.
Kenngröße | OH-58B (Österreich) | OH-58D |
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Länge | 9,80 m | 12,85 m |
Rotordurchmesser | 10,77 m | 10,67 m |
Rumpfbreite | k. A. | 1,97 m |
Höhe | 2,92 m | 3,93 m |
Außenlasthaken | max. 550 kg Belastung | k. A. |
Leermasse | k. A. | 1492 kg |
max. Startmasse | 1450 kg | 2495 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 222 km/h | 241 km/h (in 1220 m mit Beladung: 204 km/h) |
max. Steigrate | k. A. | 488 m/min |
Dienstgipfelhöhe | 6400 m | 4570 m |
Reichweite mit Standardbetankung | ca. 460 km oder 2,5 Flugstunden | |
Triebwerk | eine Wellenturbine Allison 250-C20 mit 294 kW (400 PS) | eine Allison-Wellenturbine T 703 AD-700 mit 478 kW (650 PS) |
Kraftstoffverbrauch | 85–90 l/h | k. A. |
Die Waffenkonfiguration wird meist so gewählt, dass ein Zweier-Team von Helikoptern einen Mix der möglichen Waffen mitführt. Bei der 1st Squadron 17th Cavalry der US-Armee sollen etwa 15 Kiowa Warrior in einer Low-Observable-Version im Einsatz stehen. Hierfür wurden die Maschinen mit radarabsorbierenden Materialien beschichtet, um den Radarquerschnitt herabzusetzen.
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Hubschrauber der USN/USMC bis 1962: |
HSL • HSS • HCH • HOE • HOK • HOS • HO2S • HO3S • HO4S • HO5S • HNS • HTE • HTK • HTL • HRB • HRH • HRP • HRS • HR2S • HR3S • HJD/HJH • HJP/HUP • HJS • HUK • HU2K • HUL • HUM • HUS • HU2S • HOG/RON • ROE |
Tragschrauber des USAAC von 1935 bis 1939: | |
Hubschrauber der USAAF von 1941 bis 1947: |
XR-1 • XR-2 • XR-3 • R-4 • R-5A bis R-5E • R-5F bis R-5H • R-6 • XR-7 • XR-8 • XR-9 • XR-10 • XR-11 • R-12 • XR-13 • R-14 • XR-15 |
Hubschrauber der US-Army von 1956 bis 1962: |
HC-1A / HC-1B • HO-1 • HO-2 • YHO-3 • YHO-4 • YHO-5 • HO-6 • HU-1 • VZ-1 (YHO-1) • HZ-1 (YHO-2) |
USAF-System 1948 bis heute (ab 1962 für US-Streitkräfte): |
H-4 • H-5A bis H-5E • H-5F bis H-5H • H-6 • XH-9 • XH-10 • XH-11 • H-12 • H-13 • XH-15 • H-16 • XH-17 • YH-18 • H-19 • XH-20 • H-21 • H-22 • H-23 • YH-24 • H-25 • XH-26 • XH-28 • XH-29 • YH-30 • YH-31 • YH-32 • XH-33 • H-34 • XH-35 • CH-37 • XH-39 • X/YH-40 • CH-41 • XH-42 • H-43 • CH-46 • CH-47 • XH-48 • XH-49 • QH-50 • XH-51 • HH-52 • CH-53 (CH-53K) • CH-54 • TH-55 • AH-56 • TH-57 • OH-58 • XH-59 • UH-60 • YUH-61 • XCH-62 • YAH-63 • AH-64 • HH-65 • RAH-66 • TH-67 • MH-68 • ARH-70 • VH-71 • UH-72 • TH-73 • MH-90 • H-92 |
Parallel verwendetes System der US-Streitkräfte seit 1962: |
AH-1 / UH-1 • H-2 • H-3 • YOH-4 • YOH-5 • OH-6 (AH-6 / MH-6) |
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100 bis 125 |
CF-100 • CF-101 • CF-104 • CF-105 • CC-106 • CP-107 • CC-108 • CC-109 • CRS-110 • CF-111 • CH-112 • CH-113 • CT-114 • CC-115 • CF-116 • CC-117 • CH-118 • CO-119 • CT-120 • CP-121 • CP-122 • CSR/CC-123 • CH-124 • CH-125 |
126 bis 150 |
CH-126 • CH-127 • CT-128 • CC-129 • CC-130 • CX-131 • CC-132 • CT-133 • CT-134 • CH-135 • CH-136 • CC-137 • CC-138 • CH-139 • CP-140 • CT-142 • CH-143 • CC-144 • CT-145 • CH-146 • CH-147 • CH-148 • CH-149 • CC-150 |
Ab 151 |
CT-155 • CT-156 • CU-160 • CU-161 • CU-162 • CU-163 • CU-167 • CU-168 • CU-170 • CC-177 • CH-178 • CF-188 |
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Zivilhubschrauber: |
Bell 30 • Bell 42 • Bell 47 • Bell 48 • Bell 61 • Bell 65 • Bell 204 • Bell 205 • Bell 206 • Bell 209 • Bell 210 • Bell 212 • Bell 214 (Bell 214ST) • Bell 222 • Bell 230 • Bell 309 • Bell 400 • Bell 409 • Bell 407 • Bell 412 • Bell 427 • Bell 429 • Bell 430 • Bell 505 • Bell 525 |
Militärhubschrauber: |
AH-1 • UH-1 • TH-57 • OH-58 • YAH-63 • TH-67 • Bell 207 • ARH-70 • Bell 360 |
Kipprotorflugzeuge: | |
Flugzeuge: | |
Experimentalflugzeuge: |
ATV • X-1 • X-2 • X-5 • X-9 • X-14 • X-16 • X-22 • XV-3 • XV-15 • XP-45 • XP-52 • XP-76 • XP-77 • XP-83 |