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Die Lockheed T-33 T-Bird ist ein einstrahliges Trainingsflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Lockheed.

Lockheed T-33 T-Bird

Lockheed T-33A der USAF
TypTrainingsflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Lockheed Corporation
Erstflug 22. März 1948
Indienststellung 1949
Produktionszeit

1948 bis 1959

Stückzahl 6557

Entwicklung


Die T-33 wurde als zweisitzige Version des Jagdbombers Lockheed F-80C entwickelt. Die F-80 flog erstmals am 8. Januar 1944 (damals noch unter der Bezeichnung P-80) und wurde das erste einsatzfähige Kampfflugzeug mit Strahltriebwerk der USA. Angetrieben wurde die F-80 von einem vergrößerten Rolls-Royce Derwent-Triebwerk, dem Allison J33. Die F-80C, von der 670 gebaut wurden, war mit einem J33-A-23-Triebwerk ausgerüstet und hatte eine größere Waffenzuladung als die F-80B. Mit der Auslieferung der letzten F-80C im Juni 1950 endete die Produktion der F-80.

Für die Schulung der angehenden F-80-Piloten standen jedoch lediglich Kolbenmotorflugzeuge zur Verfügung. Aufgrund des Bedarfs an einem strahlgetriebenen Schulflugzeug mit Doppelsteuer wurde in den Rumpf der F-80C eine 97,8 cm lange Sektion eingefügt, um im Cockpit Raum für einen zweiten Sitz, die entsprechenden Steuerungseinrichtungen sowie Instrumente zu schaffen. Ferner wurde die T-33 mit zwei mittig angebrachten Zusatztanks an den Tragflächenenden ausgerüstet (die ersten TF-80C hatten die Tanks noch unter den Tragflächenspitzen). Der Erstflug der T-33 fand am 22. März 1948 statt. Ursprünglich wurde die Maschine als TP-80C bezeichnet. Im Juni 1948 wurde die Bezeichnung für Jagdflugzeug von „P“ (für „pursuit“ = Verfolger) in „F“ (für „fighter“ = Kampfflugzeug) geändert. Damit wurde aus der TP-80C die TF-80C. Am 5. Mai 1949 wiederum wurde die TF-80C in T-33A umbenannt.

Lockheed produzierte von 1948 bis 1957 5691 Exemplare der T-33. Canadair fertigte 656 T-33 als CT-133 „Silver Star“ in Lizenz, von Kawasaki wurden 210 Maschinen gefertigt, sodass insgesamt 6557 T-33 gebaut wurden. Zwar wurde die T-33 offiziell wie die F-80 als „Shooting Star“ bezeichnet, bekannter war jedoch ihr inoffizieller Name „T-Bird“.

Meist für kleinere Luftwaffen wurden T-33 für Spezialaufgaben umgerüstet. So entstand das leichte Angriffsflugzeug AT-33A und das Aufklärungsflugzeug RT-33A.

In den 1980er-Jahren wurde eine modernisierte T-33 als „Boeing Skyfox“ angeboten. 70 % der Teile der T-33 blieben bei der Modernisierung erhalten. Wichtigster Unterschied war der Ersatz des J33-Triebwerks durch zwei Turbofan-Triebwerke des Typs TFE731-3A von Garrett-Honeywell. Mangels Kunden wurde das Projekt jedoch eingestellt.


Einsatz


Etwa 30 Staaten nutzten die T-33 in verschiedenen Rollen, jedoch hauptsächlich für Schulungszwecke. Die T-33 war bis zur Einführung der T-37 das Standardflugzeug für die Jetpilotenausbildung der United States Air Force und wurde nach etwa 20 Jahre im Dienst an Einheiten der Air National Guard abgegeben. Dort wurden die letzten Maschinen erst 1994 ausgemustert.[1]


Bundesluftwaffe


Die Bundesluftwaffe erhielt von 1956 bis 1959 als Erstausstattung 192 T-33A im Rahmen des Mutual Defense Assistance-Programms. Der erste Flug einer T-33A in den Farben der neuen Luftwaffe wurde öffentlichkeitswirksam am 24. September 1956 in Fürstenfeldbruck inszeniert[2], wobei es sich um eine amerikanische Maschine handelte, die lediglich für den Pressetermin deutsche Hoheitsabzeichen erhielt. Größter Nutzer der T-33 war die Flugzeugführerschule (FFS) B in Fürstenfeldbruck, die 122 Maschinen erhielt und für die Fortgeschrittenenschulung angehender Jetpiloten der Luftwaffe zuständig war. Mit der Umstrukturierung der Strahlflugzeugführerausbildung in der Luftwaffe und der damit verbundenen Verlegung der Ausbildung in die USA zu Beginn der 1960er Jahre wurden die T-33 vermehrt als Verbindungsflugzeug und zur verbandsinternen Schulung und Inübunghaltung genutzt.[3]

Die Maschinen erreichten bei der Luftwaffe bis zu ihrer endgültigen Außerdienststellung 1976 fast 200.000 Flugstunden, bevor sie zum Teil an Griechenland und die Türkei weitergegeben wurden.


Varianten


T-33A der U.S. Air National Guard 1988
T-33A der U.S. Air National Guard 1988

Lockheed T-33



Canadair T-33


Die Firma Canadair erhielt 1951 von der Royal Canadian Air Force den Auftrag die T-33 in Lizenz zu bauen. Im Oktober 1952 hob die erste der, serienmäßig mit Rolls-Royce Nene 10-Triebwerk, ausgerüsteten Maschinen in Montreal zu Jungfernflug ab. Insgesamt wurden 656 Flugzeuge gebaut.[4]


T2V Seastar der U.S. Navy


TV-2 und T2V-1 der U.S. Navy
TV-2 und T2V-1 der U.S. Navy

Die United States Navy übernahm 699 T-33B, die bis 1962 als TV-2 bezeichnet wurden. Diese eigneten sich jedoch nicht für die harten Starts und Landungen auf Flugzeugträgern. Lockheed baute daraufhin auf eigenes Risiko eine T-33, die sich für den Einsatz auf Flugzeugträgern eignete. Dafür wurde das Cockpit für eine bessere Sicht bei der Landung angehoben. Das Fahrwerk wurde verstärkt, das Heckleitwerk vergrößert und die Tragflächen erhielten Vorflügel sowie angeblasene Klappen zur Senkung der Landegeschwindigkeit. Dazu kamen das stärkere J33-A-24-Triebwerk, eine Avionik der U.S. Navy und ein Fanghaken. Das Flugzeug hatte am 16. Dezember 1953 seinen Erstflug und wurde zuerst als „T2V-1Seastar“ bezeichnet, ab 1962 als T-1A. Insgesamt wurden 150 Seastar gebaut.


US-Produktion


Abnahme der T-33 durch die USAF:[5]

Version 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 SUMME
TF-80C 20 27                     47
T-33A   58 112 163 817 961 745 319 241 253 256 165 4090
TV-2 Navy     26 41 105 124 150 209 8 36     699
T-33A MDAP       54 62 180 131 258 65       750
T-33A RCAF       14                 14
RT-33A             18 67         85
SUMME 20 85 138 272 984 1265 1044 853 314 289 256 165 5685

Nutzer


Die T-33 wurde von folgenden Luftstreitkräften eingesetzt:[6]

Ehemalige T-33A der Luftwaffe im Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow
Ehemalige T-33A der Luftwaffe im Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow
Griechische T-33A, 2005
Griechische T-33A, 2005
CT-133 der Royal Canadian Navy, 1957
CT-133 der Royal Canadian Navy, 1957
T-33A der Portugiesischen Luftwaffe
T-33A der Portugiesischen Luftwaffe
Athiopien Äthiopien
Bangladesch Bangladesch
Belgien Belgien
38 × T-33A, 1 × RT-33A seit 1952
Bolivien Bolivien
Die Fuerza Aerea Boliviana erhielt 1973 insgesamt 20 Canadair CT-133 aus Beständen der Royal Canadian Air Force geschenkt. Die Maschinen wurden als Schulungs- und Kampfflugzeuge verwendet. Bolivien war der letzte militärische Nutzer der T-33 und stellte die letzten 4 Exemplare erst 2017 außer Dienst.[7]
Brasilien Brasilien
Chile Chile
Danemark Dänemark
Deutschland Deutschland
die Luftwaffe der Bundeswehr erhielt 1956–59 192 T-33A
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Ecuador Ecuador
El Salvador El Salvador
Frankreich Frankreich
auch Canadair CT-133
Griechenland Griechenland
auch Canadair CT-133
Guatemala Guatemala
Honduras Honduras
Indonesien Indonesien
Iran Iran
Italien Italien
Japan Japan
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Kanada Kanada
30 Maschinen aus der Produktion von Lockheed. Lizenzbau von 656 Flugzeugen als Canadair CT-133. Die letzte Maschine der RCAF wurde 2005 ausgemustert.[4]
Kolumbien Kolumbien
Kuba Kuba
Laos Laos
Libyen Libyen
Mexiko Mexiko
Myanmar Myanmar
Nicaragua Nicaragua
Niederlande Niederlande
Norwegen Norwegen
Oman Oman
Pakistan Pakistan
Paraguay Paraguay
Peru Peru
Philippinen Philippinen
Portugal Portugal
auch Canadair CT-133
Saudi-Arabien Saudi-Arabien
Singapur Singapur
Republic of Singapore Air Force
Spanien Spanien
Korea Sud Südkorea
Taiwan Taiwan
Luftstreitkräfte der Republik China
Thailand Thailand
Turkei Türkei
auch Canadair CT-133
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
US Air Force
US Navy T2V-1/T-1/T-1A „Sea Star“
Uruguay Uruguay
Venezuela Venezuela

Zwischenfälle


Die T-33A im „Nationalen Waffenmuseum“ auf der Burg von Gjirokastra
Die T-33A im „Nationalen Waffenmuseum“ auf der Burg von Gjirokastra

Technische Daten


Dreiseitenansicht
Dreiseitenansicht
KenngrößeT-33AT-1A
BesatzungFluglehrer und Flugschüler
Länge11,51 m11,75 m
Spannweite11,85 m13,05 m
Höhe3,56 m4,06 m
Flügelfläche21,81 m²k. A.
Flügelstreckung6,4
Leermasse3.667 kg5.438 kg
Startmasse6.551 kg7.636 kg
Antriebein Allison J33-A-35 mit 24,1 kN Schubein Allison J33-A-24/24A mit 27,7 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit879 km/h973 km/h
Dienstgipfelhöhe14.630 m12.200 m
Größte Reichweite700 km1.448 km
Bewaffnung2 × 12,7-mm-MG möglichkeine

Erhaltene Exemplare


Einige wenige T-33 gelangten nach ihrer militärischen Laufbahn an Privatleute und werden von diesen weltweit in flugfähigem Zustand erhalten und geflogen. Ein weitaus größerer Teil der Flugzeuge wanderten als statische Ausstellungsstücke in Museen oder landeten als sogenannte „Gate Guards“ in militärischen Liegenschaften. In Deutschland sind T-33 unter anderem in folgenden Luftfahrtmuseen ausgestellt:


Zivile Nutzung bei den National Championship Air Races


T-33 kommen seit Jahren bei den National Championship Air Races in Reno (Nevada) als „Pace-Planes“ für die „Unlimited“-Klasse zum Einsatz[11]. Die Maschinen geben hierbei den fliegenden Start des Feldes frei und assistieren in Notlage gekommenen Rennflugzeugen. Seit 2007 kommt die T-33 auch als Rennteilnehmer in der Jet-Klasse zum Einsatz und muss sich hierbei an der Aero L-29, L-39 und der Fouga Magister messen. Darüber hinaus werden etliche Exemplare, vor allem innerhalb der USA, von zivilen Nutzern eingesetzt.


Siehe auch



Ähnliche Flugzeugtypen



Literatur




Commons: Lockheed T-33 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Paolo Mezzanotte: Military Pilot Training Concepts. Hrsg.: SAE Transactions. Band 109, 2000, S. 962969.
  2. British Pathé: The Luftwaffe flies again. Ausschnitt aus einer britischen Wochenschau. 1956, abgerufen am 11. Oktober 2020 (englisch).
  3. Lang, 2007, S. 23–26.
  4. Canadian Warplane Heritage Museum: Lockheed T-33 Silver Star. In: www.warplane.com. 2020, abgerufen am 2. Februar 2021 (englisch).
  5. Statistical Digest of the USAF 1948, S. 16; 1949, S. 164 f.; 1951, S. 158; 1952, S. 158; 1953, S. 185 f.; 1954, S. 70 f.; 1955, S. 80 f.; 1956, S. 91 f.; 1957, S. 97 f.; 1958, S. 72 f.; 1959, S. 68 f.
  6. Nutzer (Memento vom 4. Juli 2013 im Internet Archive)
  7. Bob Fischer: Bolivien verabschiedet sich von der T-33. In: aerobuzz.de. 8. Juli 2017, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  8. Owen Pearson: Albania as dictatorship and democracy: from isolation to the Kosovo War 1946-1998 (= Albania in the twentieth century: a history. Volume 3). I.B. Tauris, London 2006, ISBN 1-84511-105-2, 1958: January 7th, January 11th, S. 537 f.
  9. Harald Meyer: Ludger Hölker - ein Vorbild für uns alle. Fürstenfeldbruck 2010 (stadt-bobingen.de).
  10. Harald Meyer: In Memoriam Leutnant Jürgen Ave. Abgerufen am 2. Februar 2021.
  11. Airventure-Seite über Reno

На других языках


- [de] Lockheed T-33

[en] Lockheed T-33

The Lockheed T-33 Shooting Star (or T-Bird) is an American subsonic jet trainer. It was produced by Lockheed and made its first flight in 1948. The T-33 was developed from the Lockheed P-80/F-80 starting as TP-80C/TF-80C in development, then designated T-33A. It was used by the U.S. Navy initially as TO-2, then TV-2, and after 1962, T-33B. The last operator of the T-33, the Bolivian Air Force, retired the type in July 2017, after 44 years of service.[1]

[fr] Lockheed T-33 Shooting Star

Le Lockheed T-33 Shooting Star est un avion d'entraînement construit par les États-Unis à partir de la fin des années 1940. Il s'agit en fait d'un développement du Lockheed P-80/F-80 Shooting Star, désigné initialement TP-80C/TF-80C. Construit à plus de 6 500 exemplaires, le T-33 a été utilisé pour former les pilotes d'une trentaine de pays différents et, malgré son âge, reste encore utilisé un peu partout dans le monde.

[it] Lockheed T-33 Shooting Star

Il Lockheed T-33 Shooting Star, informalmente indicato anche come T-Bird[1], è un aereo da addestramento a getto biposto, monomotore, monoplano ad ala dritta e bassa, sviluppato dall'azienda aeronautica statunitense Lockheed Corporation nella seconda parte degli anni quaranta e prodotto, oltre che dalla stessa, anche su licenza dalla canadese Canadair e dalla giapponese Kawasaki.

[ru] Lockheed T-33 Shooting Star

Локхид T-33 Шутинг Стар («Падающая звезда») (Lockheed T-33 Shooting Star) — учебно-тренировочный самолёт. Создан на базе американского истребителя F-80 «Шутинг Стар». Опытный самолёт был поднят впервые в воздух 22 марта 1948 года.



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